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Bargon Attack

Bargon Attack

Genre:Adventure
Herstellungsjahr:1992
Hersteller:Coktel Vision


Das ich von Software aus Frankreich in den meisten Fällen nichts begeistert bin, dürften einige Leser meiner anderen Reviews bereits aufgefallen sein. Dies liegt vor allem an der tatsächlich schlechten Qualität vieler Entwicklungen aus unserem Nachbarland. Noch schwerer wiegt allerdings die Marktmacht, die sich solch unbedeutende (weil die Anzahl eigener guter Titel nur ein halbes Dutzend ausmacht) Software Häuser wie UBI Soft oder Infogrames verschafft haben. Nur durch Zukauf von Kreativität konnten beide Publisher so weit kommen. Jeder weiß aber, daß man Kreativität nicht kaufen kann, da sie als geistige Ressource nicht veräußerlich ist. Na ja, Schwamm drüber. BARGON ATTACK von Coktel Vision aus dem Jahre 1992 ist fast schon ein Paradebeispiel für schlechtes Game Design. Viele geklaute oder gekaufte Ideen die einfallslos zu einem schlechten Produkt vermischt wurden.

Bei BARGON ATTACK handelt es sich um ein Adventure und bei diesem Genre ist ja die Hintergrundgeschichte ein nicht unwesentliche Erfolgfaktor. Diese ist zwar nicht besonders originell, aber klingt schon einmal recht interessant. Böse Außerirdische wollen wieder einmal unseren schönen blauen Planeten in ihre schmutzigen Finger bekommen, um irgendeinen Schindluder damit zu treiben. Innovativ ist allerdings ihre Methode. Sie versuchen es doch tatsächlich mit Hilfe von Computerspielen, genauer gesagt Shoot'em Ups ihr Ziel zu erreichen. Die Bargonians, so heißen die Extraterrestrier in BARGON ATTACK, stammen aus einem Comic Strip, den es früher einmal in einer franzsösischen Computerzeitschrift zu Zeiten der Thompson und Amstrad Rechner gab (ähnlich unserem geliebten Starkiller). Diese grünäugigen Fieslingen lassen sich von ihrer Dimension in die unserige schießen, um hier als Invasoren kräftig Dampf zu machen.

Ich sollte nicht mehr über den Hintergrund verraten, weil sonst das letzte Bißchen Spielspaß enfleuchen könnte. Neben den recht netten Setting, fällt auch die Grafik positiv auf. Sie ist schön bunt und der geneigte Abenteuerer darf allerlei interessante Örtlichkeiten, wie zum Beispiel Paris oder Bargon besuchen. Aber auch illustre Strände werden besucht und fast als Höhepunkt findet man sich natürlich in einem Ballerspiel wieder. Die Grafik von BARGON ATTACK ist für das Jahr 1992 wirklich recht ansehnlich und darf auch lobend erwähnt werden. Schade ist nur, daß sie ansonsten keinen Zweck erfüllt, was man eigentlich bei einem Adventure erwarten dürfte. Übrigens ist das gesamte Spiel komplett in deutscher Sprache erschienen. Neben den Bildschirmtexten und dem Handbuch ist auch die sporadische Sprachausgabe, für Fremdsprachenmuffel verständlich gehalten. Allerdings darf man sich mit den herrlichsten Übersetzungsfehlern herumschlagen, die einem das Spielerleben richtig zur Hölle machen können. Zum Abschluß halte ich nur kurz fest, daß BARGON ATTACK komplett in VGA und mit Unterstützung aller damaligen Soundkarten von den Jungs von Coktel Vision präsentiert wird. Die Amiga Version ist abgesehen von der Diskettenwechslerei und einige Abstrichen bei der Grafik technisch fast identisch.

Kommen wir also zur Hauptfigur, unserem Alter Ego. Diese Witzfigur sieht aus wie Bill Gates Junior, der dazu auch noch ein extrem häßliches Moped fährt. Gesteuert, wie bei den qualitativ hochwertigeren Sierra Adventures mit der Maus. Fährt man mit dem Mauszeiger über den Bildschirm erscheinen alle möglichen Kommentare. Da die Grafik zwar detailreich und bunt ist, aber nicht aussagekräftig, darf man im Prinzip jeden Bildschirm Pixel für Pixel nach Nützlichem absuchen. Gegenstände werden mit einem Mausklick einfach ins Inventar befördert. Manch Dinge wie Wasserhähne zum Beispiel werden natürlich sofort von unserem Alter Ego benutzt. Glup! jetzt kommt einer der besten Design Fehler, die ich jemals gesehen habe und der gleich mit einem der besten Features im Genre der Adventures Schluß macht, dem sogenannten roten Hering. Nach jedem Szenenwechsel, verschwinden alle unbrauchbaren Gegenstände aus dem Inventar, so daß man nicht mehr allzu lange braucht, um mit dem geistlosen Try & Error System BARGON ATTACK erfolgreich abzuschließen. Gekrönt wird dieser Faux-pas von der Tatsache, daß man keinen Schritt weitergehen kann, wenn man eine wichtige Tätigkeit übersehen oder einen bestimmten Gegenstand noch nicht gefunden hat. Auf Wiedersehen Logik, auf Wiedersehen Hirn! Offensichtlich ist irgendeinem der Entwickler bei Coktel Vision diese Hirnlosigkeit aufgefallen und hat auch noch gleich seine Hobby als Basis für die Rätsel genommen. Wer sich in der Kunstgeschichte nicht auskennt und nicht einmal weiß wer Ives Klein oder über die Werke Van Goghs Bescheid weiß oder diese beiden Künstler in Zusammenhang stellen kann wird sich sehr schwer tun. Für alle Liebhaber dieser höheren Wissenschaft dagegen ist ein Leichtes die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Es gab einmal ein Ballerspiel, der damals noch recht unbekannten Entwicklerfirma DMA Design (Lemmings), es hieß MENACE und kam 1989 für den Amiga und andere Home Computer auf den Markt. Es galt recht schnell in der Szene als grafisch erstklassig aber als viel zu leicht. Die damals recht populäre Cracker Formation BEASTIE BOYS (Amiga und C64) aus München und Umgebung ließ damals den derben Spruch los, sie wären nach dem Intro eingeschlafen und erst bei der Schlußsequenz wieder aufgewacht. Folge davon war, daß der Nachfolger BLOOD MONEY zu einem der härtesten und gleichzeitig besten Shoot'em Ups auf dem Amiga wurde (siehe den versteckten Seitenhieb im Spiel auf die Jungs aus München). Ich hätte nie gedacht, daß jemals ein Programmiererteam bei der Entwicklung eines Adventures so schlapp machen würde, wie bei BARGON ATTACK von Coktel Vision. Es ist ja fast so wie bei den wöchentlichen Ansagen von Hans Eichel zu seine Bemühungen der Konsolidierung. Wer das Spiel nicht innerhalb von ein paar Stunden gelöst hat versteht halt nichts von Kunst und ähnlichen Dingen oder hat einfach kein passendes Lexikon parat. Ansonsten ist das Spiel deutlich zu einfach. Anscheinend war ja auch die Zielgruppe die der Fünf- bis Achtjährigen. Denn ungefähr auf diesem Niveau bewegen sich auch die Aussagen unseres Alter Egos. Für ein Vollpreisprodukt, und als solches wurde es damals angepriesen und auch verkauft, einfach nur noch eine Unverschämtheit! Wer sich trotzdem ein Bild von dieser "Glanzleistung" französischen Game Designs machen will, nur zu, aber schlaft nicht dabei ein! Mein Tipp einfach ein paar legale Aufputschmittel nehmen oder einfach BARGON ATTACK bei Schlafstörungen einsetzen. Gute Morgen France!

 


hinzugefügt:  Freitag, 09. April 2004
von:  AJM/FTL
Wertung:
Hits: 4880
Commodore Amiga: Commodore Amiga
  

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