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Final Fantasy 7 Remake

Final Fantasy 7 Remake ein Spiel im Wandel der Zeit
Ein Review von Atemschutzbaer



Hallo Gemeinde!
Seit gestern Abend dem 12.04.2020 habe ich das Remake von Final Fantasy VII durchgespielt. Am Ende dieser doch recht ereignisreichen 29 Spielestunden, saß ich noch einigermaßen still vor der Mattscheibe und fragte mich, zu welchem Urteil ich in dieser Sache kommen sollte.
Doch was war geschehen? Sollte ich mich nicht, als einer der größten Fans des Originals geradezu in einem ekstatischen Rausch dumm und dämlich darüber freuen, dass meinem geliebten Finals Fantasy VII zu einem solchen opulenten Revival verholfen wurde? Sollte ich etwa, die bahnbrechende Grafik und den dazugewonnen Detailgrad der mir aus PS1 Zeiten bekannten Spielewelt nicht wertzuschätzen wissen? Oder hatte ich nicht auch irgendwann gehofft, meine Lieblingscharaktere wunderschön ausmodelliert und mit wundervollen Dialogen miteinander interagieren zu sehen? Irgendwie Ja und doch wiederrum Nein.
Bevor ich nun das Remake beleuchten möchte, will ich einen Blick auf das Original Spiel werfen und anhand der einzelnen Teilstücke des ersten Abschnitts, welche im Final Fantasy VII von 1997 auf der ersten von drei mitgelieferten CD-ROMs stattgefunden haben. Fans und Kenner wissen, dass es sich hier um den Midgard-Part handelt, welcher unser für damalige Verhältnisse in die Spielewelt von Gaia und seiner Story, geradezu ins kalte Wasser hineingeworfen hatte.

Hier mein „kleiner“ Klappentext:
In der Geschichte schlüpfen wir in die Haut von Cloud Strife einem ehemaligen Mitglied von SOLDAT, einer Eliteeinheit des Mega-Konzerns ShinRa, der einer Umweltterror Organisation AVALANCHE dabei hilft einen Anschlag auf die Lebensenergie aussaugenden Mako-Reaktoren zu sprengen und so dem Sterben des Planeten und der Profitgier des Konzerns entgegenzuwirken. Nach der ersten Mission in der „schwimmenden Stadt“ Midgard, welche auf riesigen Stahlbeton Füßen ruht und der Einführung in das Kampfsystem, begeben sich unsere Helden Cloud, Tifa und Barett, zu ihrem zweiten Anschlag und stellen entsetzt fest, dass sie eigentlich nur ein kleiner Teil im Ränkespiel der Machtinteressen von ShinRa sind. Cloud stürzt bei der Explosion des Reaktors nach einem Endgegnerkampf gegen einen Roboter in die Tiefe in Richtung Slums. Unser Held überlebt durch wundersame Weise und trifft dabei erneut auf das Blumenmädchen Aeris (im englischen Sprachraum Aerith). Dieses Treffen wird allerdings durch das Erscheinen eines Mitglieds der TURKS, dem Geheimdienst ShinRas unterbrochen, welcher es scheinbar auf das Blumenmädchen abgesehen hat. Aeris lobt ein Date mit euch aus und akquiriert euch kurzerhand zu ihrem Bodyguard. Gemeinsam fliehen die beiden über die Dächer der Slums im Sektor 5 und begeben sich zu Aeris nachhause. Das Zuhause von Aeris und ihrer Ziehmutter Elmyra wirkt mit den dort blühenden Blumenfeldern wie ein kleiner Hain in dieser eigentlich trostlosen Welt in den Slums. Dort angekommen entschließt sich Cloud sich seinen Weg zum Sektor 7 zu bahnen, um nach seinen Freunden zu sehen. Aeris entschließt sich gegen Clouds Willen, ihn zu begleiten und führt ihn zur Sektorengrenze. Dort angekommen, fährt während eines Gesprächs zwischen den beiden Protagonisten eine Kutsche durch das Tor an der Mauer, in der sich Tifa – Clouds Freundin aus Kindertagen und Besitzerin der Bar „7.Himmel“ befindet. Die Beiden machen sich nun auf die Suche nach Tifa. Im Laufe ihrer Recherchen innerhalb Wallmarkets erhalten sie die Information, dass Tifa sich freiwillig zu Don Conero, dem Unterwelt Boss gemacht hatte. Um sie vor den Folgen dieser eigenwilligen Brautschau des Mafiapaten zu retten, wirft sich Aeris in Schale und Cloud muss sich als Frau verkleiden, um an den Häschern Coneros vorbeizukommen. Im Anwesen kommt es dann wieder zu einem Wiedersehen mit unseren Freunden und wir erfahren warum Tifa sich zu diesem zwielichtigen Treffen überwunden hat. Coneros Handlanger hatten im Auftrag von ShinRa im Sektor 7 unterwegs und wollten Informationen zu Barett und AVANLANCHE sammeln. Tifa wollte nun von Conero direkt erfahren, welche Bewandtnis es auf sich hatte und so die Pläne von ShinRa zu erfahren. Conero sichtlich überrumpelt und von den 3 Freunden um sein Bett flankiert, plauderte munter darauf los. Der Mega-Konzern hat sich dazu entschlossen, die Platte von Sektor 7 zu sprengen und so auch die darunterliegenden Slums ein für allemal auszulöschen. Nach einem Sturz durch eine Falltür in Coneros Schlafzimmer, kämpft sich das Trio durch die Kanalisation und durch den anliegenden Eisenbahnfriedhof zum Sektor 7. Dort entbrennt ein Kampf um den Stützpfeiler der Platte, wo Einsatzkräfte und weitere Truppenverbände von ShinRas Handlangern sich ein Gefecht mit Mitgliedern von AVALANCHE liefern. Aeris bringt Marlene, die Tochter von Barett in Sicherheit, während Cloud, Tifa versuchen Barett auf der Plattform unter dem Pfeiler zu unterstützen. Jedoch kann der Sieg gegen Reno, einem der TURKS die Sprengung der Platte nicht verhindern. Unsere Freunde schwingen sich im letzten Moment in die Sicherheit und retten so ihre Haut. Von Aeris Ziehmutter erfahren unsere tapferen Recken, dass Aeris nicht nur eine besondere Gabe besitzt, sondern auch vom sogenannten alten Volk stammt und ShinRa auf der Suche nach dem „verheißenden Land“ unbedingt ihre Gabe benötigt um dort nach noch mehr Mako suchen zu können. Nach einer Kletterpartie befinden sich Cloud, Tifa und Barett vor dem Hauptquartier des ausgemachten Feindes. Während sich unsere Freunde Einlass zum Gebäude verschaffen und sich mehr oder minder durch die einzelnen Stockwerke des Hochgebäudes schleichen, offenbaren sich die wahren Pläne ShinRas. Der Einsturz der Platte in Sektor 7 war von Anfang an geplant und AVANLACHE wurde nur als Vorwand dazu verwendet. Unsere Freunde machen allerdings im Forschungskomplex der Anlage eine weitere und nicht weniger wichtige Entdeckung. Ein seltsames verunstaltetes Wesen namens JENOVA befindet sich in einem der Tankbehälter von Professor Hojos Gruselkabinett. Cloud erkennt dieses Wesen und identifiziert es vor den anderen als Sephiroths Mutter. Sephiroth ein ehemaliger Kriegsheld, galt bis dahin als tot und war bis in die aktuelle Zeit, als einer der stärksten Krieger von SOLDAT bekannt. Im Anschluss kämpft unsere Gruppe gegen eines des Testsubjekte von Hojo und befreit Aeris. Dabei treffen sie auf Red XIII (Red 13) einem sprechenden Wolf mit einem flammenden Schweif, welcher sich der Gruppe anschließt. Auf der Flucht aus dem Gebäude wird Clouds Team geschnappt und in den Zellentrakt im Hochhaus eingesperrt. Am Morgen stehen die Zellentüren weit offen und unsere Freunde bemerken, dass etliche Mitarbeiter tot und die Einrichtung der Forschungsabteilung stark verwüstet sind. Der Behälter in dem JENOVA verwahrt wurde, ist aufgebrochen und der Leichnam entnommen. Im Büro des Präsidenten ShinRas entdecken sie das ShinRa selbst tot in seinem Sessel sitz. Durchbohrt mit dem langen Schwert Sephiroths. Der überlebende Palmer, Chef von ShinRas Luft und Raumfahrtabteilung, berichtet den Anwesenden, dass für das Chaos niemand anderes verantwortlich sei als der totgeglaubte Sephiroth. Nach einem Kampf gegen Rufus den Sohn des getöteten Präsidenten und einem Intermezzo gegen mehrere Wachroboter, flüchtet die Gruppe mit einem Auto und einem Motorrad aus der Stadt. Verfolgt werden die Freunde allerdings von einem Roboterhaften Panzer, welcher sich ihnen vor dem Ausgang der Stadt zum Kampf stellt.
Wer nun glaubte, es handelte sich um den Inhalt der ersten CD, der irrt sich gewaltig! Beim Verlassen von Midgard hatte man lediglich ein Viertel des Contents der ersten CD gemeistert und die Story nur sachte angeschnitten. Während des weiteren Verlaufs erfährt der Spieler immer weitere Details von Clouds Vergangenheit und den Geschichten der anderen Charaktere. Zudem gesellen sich auch noch 3 weiteren Mitglieder zu eurer Gemeinschaft, welche sich dem Kampf um das Überleben der Welt und gegen ShinRa und Sephiroth anschließen.

Dort wo nun das eigentliche Abenteuer von Final Fantasy VII erst richtig in Fahrt kommen würde, endet das Story-Telling vom Remake. Und so viel sei verraten: Das Remake wird Fans und Freunde der Reihe und des Originals spalten. Galt ein Remake des 1997 erschienen Meilenstein des Japano RPG´s als heiliger Gral der Serie, so war es ein langer herbeigesehnter Schritt seitens der Entwickler, sich an diese Mammut Aufgabe zu wagen. Befeuert durch unzählige Pre- und Sequels der Hauptstory, wartete auch ich als Fan der ersten Stunde auf eine Neuauflage meines Lieblingsspiels der Playstation 1 Ära. Im Jahre 2020 als der DHL Bote bei mir klingelte war es nun so weit: Meine Gebete wurden erhört! Dachte ich…

Fangen wir aber erst einmal bei den Dingen an, die mir als Spieler am Remake besonders gut gefallen hatten. Grafik und Aussehen des Remakes, müssen sich derzeit vor keinem Konkurrenten auf der aktuellen Konsolengeneration verstecken! Die Animationen laufen sehr flüssig über die Mattscheibe und sind prächtig ausmodellierten und opulent ausgestatteten Kampfbewegungen und Zaubersprüchen ein Gradmesser des aktuellen Technikstandes. Das Aufrufen von Espern (auch als Guardian Forces bekannt) geht flüssig und bannt die Augen des Spielers auf das Geschehen. Der Wiedersehenswert mancher Attacken, fördert beim wiederholten Male immer noch weitere Details ans Licht, welche zum nochmaligen Anwenden aufmuntern und nie langweilig werden. Der Score welcher vielen Stücken neues Leben einhaucht, ist gigantisch umgesetzt und interpretiert. Viele Passagen wecken sofort alte Erinnerungen und machen Bock auf mehr! Die Bosskämpfe waren knifflig und forderten auch auf einfachen Schwierigkeitsgraden zum taktischen Vorgehen auf. Wer blindlings auf bestimmte Gegner losstürmte wurde relativ schnell auf den Boden der digitalen Tatsachen zurückgeworfen. Das Kampfsystem ist dynamischer gestaltet als beim Original und ist für Kenner der jüngeren Teile der Spieleserie zugeschnitten. Im klassischen Modus, verschafft einem das Spiel dafür eine kleine Atempause, um weitere Attacken auswählen zu können und man kann in aller Seelenruhe zwischen den Charakteren wechseln. Die Steuerung geht relativ schnell in Fleisch und Blut über und stellte selbst mich, der ein großer Grobmotoriker vor dem Herrn ist, vor keine allzu großen Probleme. Speichern kann man zu fast jeden Zeitpunkt und sollte mal ein Kampf wegen eines falsch geplanten Materia Settings in die Binsen gehen oder es droht einem gar die komplette Auslöschung der Party, ermöglicht es einem das Spiel direkt vor einen Punkt vor dem Kampfgeschehen wieder neuzustarten, ohne dabei auf den letzten Savepoint zugreifen zu müssen. Der Punkt auf den ich als Fan mich besonders gefreut hatte, waren meine Helden. Alle Helden wirken nun menschlicher den je und haben befreit von den blauen tristen Dialogboxen und Textfeldern eine wirklich humanwirkende Seite an sich. Die Gestik und Mimik kommt an vielen Stellen super zum Einsatz und nimmt den Spieler im Verlauf der Story wirklich mit. Die Synchronisation der einzelnen Personen ist wirklich gut gelungen und passen sehr gut ins Gesamtkonzept der Charaktere. Auch die Fans die jahrelang verschiedene Pärchen-Konstellationen zwischen den Protagonisten zusammengesponnen hatten, kommen im Jahre 2020 voll auf ihre Kosten. Die Charaktere flirten glaubhaft miteinander und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass nicht nur Clouds Herz ein paar Male dahingeschmolzen ist, wenn einige der weiblichen Heldinnen, ihn versucht haben zu bezirzen! Ich möchte nicht behaupten, dass die Mädels meiner Truppe süß sind, aber es herrscht eindeutig Diabetes Gefahr! Auch der Humor kommt nicht zu kurz, denn viele lustige Passagen des Originals wurden ins Heute transferiert und bringen mit Garantie eure Lachmuskeln auf Hochtouren. Der Witz und der Charme der Vorlage wurden beibehalten. Ich würde nun abschließend behaupten, dass hier das Remake die meisten der wichtigen Punkte richtig behandelt hat und eine zeitgemäße Präsentation auf die PS4 gebracht hat. Vielleicht schafft es SquareEnix nun ein jüngeres Publikum für die Marke Final Fantasy zu begeistern und auch die Aufmerksamkeit der jüngeren Spieler auf den 7 Teil der Reihe, der auch noch 23 Jahre später als wegweisend gilt zu lenken.
Zu allem positiven gab es leider doch einiges, was mich eher missmutig stimmte. Bei all dem Lob, den ich nun oben spendiert habe, muss ich auch die Stellen nennen, an denen das Remake kränkelt. Zunächst einmal die Spielmechanik:
Bei Kämpfen, die mehr auf Inszenierung setzen, wie z.B. die Bosskämpfe, kann es passieren, dass eine von euch ausgeführte Attacke im Nichts verschwindet, da der Gegner eine Zwischensequenz spendiert bekommt. Dies wäre ja im Grunde genommen nichts Wildes, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass man euch trotzdem die ATB Leiste und die eingesetzten Magiepunkte abgezogen hätte. Dies führt bei manchen Stellen zu frustrierenden Situationen, wenn harte Gegner mehr Zeit in Anspruch nehmen als gewöhnlich. Auch die umständliche Menüführung die im Vergleich zum Original sehr abgespeckt daherkommt, raubte mir das eine oder andere Mal die Nerven. Die beim Vorgänger beliebte Substanzen/ Materia Vielfalt ist auch stark ausgedünnt. Wenn man es in der Vorlage gewohnt war, seine Materia strategisch zu kombinieren, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen, so wirkt das Remake, wie ein schwacher Schatten von dem, was da einst mal möglich gewesen war. Auch die Limitbreaks, Spezialattacken der Helden, welche durch Angriffe der Gegner auf die Spielerfiguren aufgeladen werden können, spielen nun eine eher untergeordnete Rolle bzw. sind durch die Kürze des Ausflugs in die Story eher nur nettes Beiwerk, als spielentscheidendes Element. Ab und an gerät auch die Playstation 4 an Hardware Grenzen. Bei zu viel Blitzgewitter auf dem Bildschirm, musste der schwarze Spielekasten von SONY einige male schwer arbeiten. Besitzer einer Playstation Pro waren auch nicht ganz vom Keuchen ihrer Daddelkiste befreit. Ein besonderes Ärgernis waren auch verbuggte Nebenmissionen, welche durch neumaliges Laden des Speicherstandes endlich gelöst werden konnten. Auch der Wegweiser über den Köpfen der Helden, welcher einen Anhaltspunkt liefern sollte, wo man bestimmte Quest Punkte auffinden und abhaken konnte, trug meistens mehr zur Desorientierung als zur Orientierung bei. Und das obwohl der Story Verlauf recht linear verläuft und man in der ersten Episode als auch im Original kaum große Areale beschreiten kann. Ein kleiner Wermutstropfen für Puristen muss an der Stelle auch benannt werden: Die Namen der Helden lassen sich nicht mehr abändern und sind in Stein gemeißelt. Zwar bietet das Spiel eine „Game+“ Optionen, welche es dem Spieler ermöglicht die Story mit bereits ergatterten Punkten weiter zu spielen oder neuzustarten (ähnlich wie bei Dark Souls) und auch verpasste Missionen zu beenden, aber mich nervt es ungemein, angefangene Missionen unfertig beenden zu müssen und diese nicht zu einem anderen Zeitpunkt weiterführen zu können. Auch beim Laden der Worldmap kam es zu ungewöhnlich hohen Wartezeiten. Wolltet ihr beispielsweise einen Abschnitt auf der Karte abzusuchen und konnte es schon einmal 5-8 Sekunden dauern, ehe das dazu notwendige Kartenraster geladen war.
Um die Frage – Ob nun das Remake nun den Titel Remake verdient oder es sich bei dem Titel um etwas gänzlich anderes handelt, als es sich die Fachpresse oder Spieler Community vorgestellt haben möchte ich eine Spoiler Warnung ausgeben.
Die folgenden Passagen behandeln nun die Story und einige Elemente, die vielleicht noch einige Gamer noch nicht kannten oder gesehen hatten. Also nun folgt in Versalien meine Warnung:

SPOILER! Weiterlesen auf eigene Gefahr!

Es gibt Bücher, Filme und Geschichten in Videospielen, die unseren eigenen Mikrokosmos beträchtlich beeinflussen. Einige davon sind mittlerweile fester Bestandteil unserer aktuellen popkulturellen Erinnerungskultur. Viele Menschen erinnern sich mit einem Leuchten in ihren Augen, wann sie das erste Mal die Bücher von Harry Potter, Herr der Ringe oder anderen Größen rund um das Genre gelesen hatten. Oder das Funkeln in den Gesichtern von Menschen, wenn sie einem erzählen, wie sie ihren ersten Star Wars Film erlebt hatten. Unzählige Beispiele für verschiedene Geschichten und Mythen ließen sich hier nun anführen. Doch haben sie alle eins gemeinsam. Alle diese Werke leben auch heute noch weiter, weil sie auf eine Vielzahl von Fans zurückgreifen können, die sie liebevoll, schon beinahe religiös bis in die Neuzeit weiterreichen. In diesem Eifer gewinnt man neue Menschen für sein Hobby und eröffnet ihnen völlig neue Welten. Was wäre diese Welt ohne ihre fantastischen Werke, in die man entfliehen kann, wenn scheinbar die eigene reale Welt in Flammen steht? Allenfalls eine traurigere als die jetzige!
Als ich bei einem Freund aus Kindertagen zum Spielen eingeladen war, hatte er damals eine PS1 mit ein zwei Spielen vorm Wohnzimmer Fernseher stehen und ich saß gebannt vor dem Flimmerkasten und schaute meinem Freund über die Schulter. Doch ein Spiel zog mich sofort in seinen Bann: Es war Final Fantasy VII! Alleine das Intro verschlug mir damals mit 12 Jahren die Sprache. Da ich bereits eine PS1 besaß, diese hatte ich mir durch mein Kommunionsgeld für 299,95 DM erstanden, war mein nächstes Ziel klar definiert – Ich wollte dieses Spiel! Nach einigen konspirativen Gesprächen mit meiner lieben Oma und einer Kaffeefahrt zum BAUR-Versandhandel später, hielt ich am heiligen Abend 1998 meine eigene Kopie in Händen. Von da an, waren das Spiel und ich unzertrennlich. Während ich mich durch die Story kämpfte und meine Charaktere levelte, trieb ich meine Eltern mit den Midi-Sounds, welche aus dem Kinderzimmer kamen, nahezu in den Wahnsinn. Meine Eltern konnte ich trotz aller Schwärmerei nicht von dem Spiel oder mein Hobby begeistern. Dabei hatte dieses Spiel doch große Themengebiete zu bieten! Es ging um die Rettung des Planeten, vor seiner Zerstörung durch Umweltverschmutzung und der Ausbeutung seiner Ressourcen. Die Frage welche Macht einzelne Konzerne ausüben können und wie man damit umgeht und wie man diesen Einhalt gebietet und wie weit man Experimente am Menschen treiben sollte usw. Man könnte eigentlich spitzfindig fragen, ob es sich um ein Fantasy Rollenspiel handelt oder um eine Allegorie der aktuellen Weltlage. Bei der Ankündigung auf der E3 von SquareEnix zum Remake von FF7 war ich natürlich hin und weg. Aber meine Vorfreude wurde auch von Befürchtungen überschattet. Hatten mich die jüngeren Teile der Serie durch ihre Ausrichtung als alten Fan mehr oder minder vergrämt.
Versteht mich nicht falsch, die Beweggründe für SquareEnix für ein Wiederaufleben der Marke, waren mehr kommerzielle als eine reine emotionale Verbundenheit. Dennoch hoffte ich inständig, dass man den Kern der Story beibehalten würde und ich so noch einmal in die Welt von Gaia abtauchen und in alten Erinnerungen schwelgen konnte. Zum Anfang des Remakes gelang es den Entwicklern sogar. Die abgeänderten Settings und die Variation der einzelnen Wegpunkte innerhalb der Geschichte, waren für mich als Kenner verkraftbar. Auch die seltsamen Zeitgeister (Moiren genannt) sind anfangs etwas ungewohnt, aber lassen einen als Spieler nun nicht ganz ratlos zurück. Die zusätzlichen Side Quests mit Jesse, Biggs und Wedge, den Final Fantasy typischen Star Wars Reliefs waren kurzweilig und trugen zur Story Entwicklung bei, welche die Bindung zu den bekannten Charakteren um einiges steigerte. Das Spiel kann aber nicht über den Eindruck hinwegtäuschen, dass die Nebenmissionen und einige Passagen um ein Vielfaches gestreckt wurden, um die Spiellänge zu steigern. Gerade bei Passagen, die im Original recht kompakt gehalten waren und ein zwei Dialoge beinhalteten, wurden von SquareEnix in epische Breiten erweitert, ohne wirklich relevant zu werden. Dennoch glaube ich, dass die Entwickler beim Story Telling zu viel des Guten wollten. Die Flashbacks nehmen vieles von der Geschichte vorweg, die eigentlich erst im späteren Verlauf erklärt werden sollte und auch das Erscheinen des Bösewichts ist sehr oft im Spiel verbaut. Im Eigentlichen lebte die Geschichte davon, dass man den eigentlichen Gegner unserer Freunde erst langsam im Hintergrund aufbaute und nur ab und an von ihm etwas zu sehen bekam, bis man ihm dann wirklich gegenüberstehen konnte. Hier ist das Remake überhaupt nicht zimperlich und haut euch Sephiroth geradezu bei jeder Cutscene ins Backpfeifengesicht! Auch die Gestaltung der mentalen Zusammenbrüche von Cloud, die während des Midgar Abschnitts eher noch mysteriös für den Spieler als Randerscheinung zu Tage kamen, sind hier beinahe inflationär eingesetzt worden. Dies nimmt irgendwann einmal ab einem Punkt im Spiel komödiantische Züge an und nervt mehr, als zum Fortführen der Geschichte beizutragen. Auch das Recyceln von Szenen die eigentlich erst gegen Ende des Hauptspieles des Originals in Erscheinung treten, waren meiner Meinung nach unnötig. Selbstverständlich brauchte man für das Ende der Hauptstory einen Endgegner. Aber warum zum Teufel musste es zuerst der Geist der Weihnacht, ähm ich meiner ein Zeitgeist ein gottgleiches Wesen, welches die Zeitströme und deren Parallelwelten steuert sein und dann auch noch Sephiroth? Stilecht wird der Kampf mit dem graumähnigen Bösewicht mit einer Neuauflage von Nobuo Uematsu´s „One Winged Angel“ untermalt. Es wirkte auf mich als Spieler, als wolle SquareEnix bei der ersten Episode sein gesamtes Pulver verschießen.

Meine Toleranzgrenze für Neuerungen war aber ab dem Punkt überschritten als aus Final Fantasy 7 eine Ladung Zurück in die Zukunft und Rick und Morty zu viel hinzugegeben wurde. So überleben nicht nur Nebencharaktere, die in der ursprünglichen Geschichte gestorben waren (Biggs& Wedge) sondern man eröffnet durch den kurzzeitigen Sieg gegen Sephiroth einen weiteren Handlungsstrang. Dies wird einem gegen Ende des Spiels im Abspannfilm deutlich gezeigt. Zack eine für Cloud Strife wichtige Hintergrundfigur aus FF7 überlebt in einem anderen Paralleluniversum seinen Kampf gegen seine Verfolger. Deutlich wird dies den Spielern dadurch, als eine Packung mit dem ShinRa Maskottchen einen anderen Hund aufweist als in der jetzigen Spielewelt. Während man selbst Midgar hinter sich lässt, spürt Aeris wie Zack, einen bewusstlosen Cloud und sich in Richtung Stadt schleppt. Ich weiß nicht ob sich die episodenhafte Erzählweise von Square Enix auf lange Sicht auszahlen wird. Ich kann auch nicht sagen, ob sich die Multiversum Idee auf lange Sicht trägt oder auch sinnvoll eingesetzt wird. Ich verstehe nun die STAR WARS Fans die den Neulingen ihrer Lieblingsreihe unversöhnlich gegenüberstehen. Bleibt zu hoffen, dass das FF7 Remake neuen Spielern die Welt rund um Gaia, Cloud und seinen Freunden öffnen wird und vielleicht auch Werbung für das in die Jahre gekommene Original ist.

Für mich steht am Ende meines Reviews nur eines fest:
Mir geht es wie meinen Helden; Ich sehe einer ungewissen Zukunft entgegen und weiß nicht wohin dieses Abenteuer führen wird. Vielleicht wird es gut, oder meine Hoffnungen sind doch nur meine endgültige Fantasie…

 


hinzugefügt:  Sonntag, 10. Mai 2020
von:  atemschutzbaer
Wertung:
Hits: 9746
PS4: PS4
  

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