Genre: RPG
Entwickler: Camelot
Erschienen: 1997
System: Playstation
Beyond the Beyond ist eines der wenigen Rollenspiele die in fast jeden Bereich enttäuscht haben. Nicht nur das einfallsloses Gameplay sondern auch die gradlinige und magere Storyline sind das beste Beispiel für ein schlechtes Rollenspiel. Der Spieler übernimmt die Rolle eines mutigen Jungen Namens Finn welcher auf einen riesigen Kontinent Namens Greenheim lebt.
Das wunderschöne Land Quandar wird seit einiger Zeit ständig von Monstern angegriffen. Die allgemeine Stimmung auf den beiden Kontinenten Greenheim und Aridia ist zurzeit sehr negativ da viele Bewohner Angst haben. Unser mutiger, kleiner Held wird ständig von seinen schuppigen Drachenfreund Steiner begleitet. Zusammen haben die beiden Freunde schon viele Abenteuer erlebt und sind so zu sagen unzertrennlich. Beide wissen genau, welche Katastrophe auf das Land wartet, deswegen beschließen die beiden mutigen Helden das Königsschloss zu besuchen, wo Finn seinen Dienst als Knecht und später hoffentlich auch Ritter antreten wird. Als er sich am Tag davor jedoch von seinen Eltern verabschieden möchte, verschwindet unglücklicher Weise seine Adoptiv Schwester Annie….
Beyond the Beyond ist ehrlich gesagt ein ziemlich lustiges Rollenspiel und für zwischendurch ein gutes Rollenspiel allerdings bietet das Spiel einige großen Schwächen, die sich nicht nur auf das Gameplay sondern auch auf die Story und die Steuerung auswirken. Das Spiel war das erste Playstation Rollenspiel, welches in Amerika veröffentlicht wurde. Entwickelt wurde das Spiel von dem Programmierteam Camelot, die vor allen für ihre Anime Golfsimulation Spiele wie Everybody's Golf oder Mario Golf bekannt sind. Doch leider ist Camelot dieses Rollenspiel nicht gelungen. Damals gab es so viele Kritiken über das Spiel das man sich einfach nicht vorstellen kann. Ich persönlich finde das Spiel nicht so übertrieben schlecht allerdings fehlt es vor allem dem Spiel jede Menge Einfallsreichtum. Beyond the Beyond ist ein ganz normales Rollenspiel im Stil der alten Rollenspiel Klassiker mit einer 16-Bit Grafik. Der Spieler steuert seine Party in einer isometrischen 2D Vogelperspektive durch viele Städte, Dungeons und eine schlecht gestaltende Oberwelt. Die Story wird oft durch interessante Szenen und lustige Dialoge vorangetrieben allerdings bietet sie keine Überraschungen. Oft bleiben Fragen offen und oft tauchen Charaktere auf die man später im Spiel gar nicht mehr wieder trifft. Außerdem sind die Charakterstische Rückblenden einfach grausam. Man hat oft den Eindruck als ob unser kleiner Finn nicht mehr der Hauptcharakter sondern einfach nur ein Nebencharakter im Spiel ist. Oft geht im Spiel seine Bedeutung als Hauptcharakter durch nervige Dialoge der Nebencharaktere verloren.
Technisch gesehen ist Beyond the Beyond mehr als dürftig. Die ganzen Landschaften, Städte, Dörfer und vor allem Dungeons sehen so karg aus und die Charaktere bieten einfach zu wenig Animation Phasen. Ich persönlich hatte oft den Eindruck gehabt, als ob ich gerade vor einem mittelmäßigen Super Nintendo Spiel sitze. Mittelmäßige Rollenspiele gibt es für den Super Nintendo nicht. *gig* Allerdings sind die Lichtblicke der Kampfsequenzen einfach klasse. Die Kampfszenen sind mit schön großen Figuren und Effekten versehen und der gerenderte Vorspann zeigt schon dass Camelot es besser machen kann. Das Anime Charakterdesign ist hübsch gestaltet und ist wunderbar zum Spiel angepasst. Was ich allerdings hübsch fand, ist der Dialog Schriftsatz. Ansonsten kann man nichts Positives zu der Grafik sagen. Allerdings finde ich dass die Grafik nicht unbedingt eine große Schwäche von Beyond the Beyond ist da für mich persönlich die Grafik nicht so wichtig ist. Viel schlimmer ist der Soundtrack.
Soundtechnisch ist Beyond the Beyond einfach grausam ausgefallen. Das Spiel bietet sehr wenige Musiken die dazu noch gar nicht zum Spielgeschehen passen. Viele der Lieder bieten keine Abwechslung und hören sich total nervig an. Außerdem bietet das Spiel kaum Soundeffekte. Ich frage mich einfach was die Programmierer von Camelot so ganze Zeit gemacht haben. Na ja man könnte sich jetzt denken musikalisch ist das Spiel zwar nicht klasse aber dafür sind die Musiken wenigstens Qualitativ gut. Irrtum! Auch da hat sich Camelot gar nicht bemüht. Die Playstation bietet doch soundtechnisch viele Möglichkeiten. Ich verstehe das einfach nicht. Dasselbe gilt auch für die Steuerung. Der Spieler muss sich lange an die ganzen Optionen gewöhnen. Der Hauptcharakter lässt sich zwar leicht durch die Welt steuern allerdings ist das Hauptmenü total unübersichtlich gestaltet. Die Gegenstände sind ungenau beschrieben und lassen sich nur manuell sortieren. Das Kampfmenü ist dafür wesentlich übersichtlicher. Dort hat der Spieler die Auswahl an typischen Rollenspiel Optionen wie Angreifen, Verteidigen, Fähigkeiten einsetzen oder flüchten die sich dazu noch leicht ausführen lassen. Ich finde das ein wenig Schade den an für sich ist Beyond the Beyond nicht so schlecht. Das Spiel kann auch in manchen Bereichen überzeugen.
Spielerisch gesehen kann Beyond the Beyond eigentlich überzeugen. Das Spiel bietet einige anspruchsvolle Rätsel die viel logisches Denken von dem Spieler verlangen. Außerdem kann der Spieler viele Aufgaben lösen und jede Menge Geheimnisse entdecken die wunderbar im Spiel verteilt worden sind. Dadurch wird der Spielspaß nochlänger da man sich viel Zeit nehmen muss um alle versteckten Geheimnisse zu finden. Was ich jedoch nervig fand sind die übermäßigen Feindkontakte und das schon nach kurzer Zeit. Man braucht einfach viel Geduld um die Oberwelt und die vielen Dungeons zu bestreiten und dies kann schnell dazu führen, dass die Motivation ausgeht und schließlich das Spiel in der Ecke herumliegt. Beyond the Beyond ist meiner Meinung nach ein durchschnittliches Rollenspiel mit einigen guten Seiten aber auch vielen schlechten Seiten. Das Spiel lohnt sich eigentlich nur für richtige Sammler da Anfänger nicht viel Spaß an dem Spiel haben werden.
Zusammengefasst ist Beyond the Beyond ein durchschnittliches Rollenspiel mit mittelmäßiger, technischer Umsetzung und einen weniger als durchschnittlichen Soundtrack. Die vielen, nervigen Kämpfe und die durchschnittliche Story sorgen für wenig Motivation. Allerdings sorgen das schöne Charakterdesign und die vielen Geheimnisse und Aufgaben für viel Spielspaß. Sammler sollten sich dieses Spiel holen. Für Anfänger rate ich erstmal das Spiel anzutesten.
