The Bard's Tale 3 - The Thief of Fate
Genre: | Fantasy RPG |
Herstellungsjahr: | 1990 |
Hersteller: | Interplay |
Bei dem Klang des Namens Skara Brae dürften so manchem alten Spiele Hasen die Augen feucht und voll Erinnerung werden. Der Name dieser Stadt ist nämlich direkt mit der herrlichen THE BARD'S TALE Reihe von Interplay verknüpft. Jeder richtige Rollenspielfanatiker muß die drei Teile dieser Saga durchgezockt haben, um sich überhaupt zu Thema Rollenspiele am Computer äußern zu dürfen. Neben WIZARDRY und ULTIMA gehört THE BARD'S TALE zu den drei Genregroßvätern die jede Menge Kinder produziert haben. Leider fand mit dem vorliegenden THE BARD'S TALE 3 - THE THIEF OF FATE die populäre Reihe ihr vorläufiges Ende. Ob uns das Remake, das sich derzeit in der Mache befindet ebenso begeistern wird, darf arg bezweifelt werden, den THE BARD'S TALE 3 - THE THIEF OF FATE bietet eigentlich schon alles, was sich der knallharter Zocker schon immer gewünscht hat. Erschienen ist das Spiel im Sommer 1988, zunächst für die Apple 2 Rechner und den Commodore C64. Später folgten die Version und Portierungen für Atari ST, Commodore Amiga, IBM Kompatible und diverse japanische Systeme. Zur Qualität der technischen Ausführungen werde ich aber erst am Schluss einige Worte verlieren. Kommen wir aber zunächst einmal zur eigentlichen Handlung von THE BARD'S TALE 3 - THE THIEF OF FATE.
Kaum verreist man für ein paar Tage, schon macht sich das Böse über unsere Heimat her. Als unsere Helden nach Skara Brae zurückkehren, liegt die einst blühenden Stadt in Trümmern. Im Vorgänger THE BARD'S TALE 2 - THE DESTINY KNIGHT hatte unsere Heldentruppe Skara Brae verlassen um die sieben Bruchstücke eines mächtigen Zauberstabs zu suchen. Nach erfolgreicher Suche wurde noch schnell der Erzmagier Lagoth Zanta besiegt und vernichtet. Da ist natürlich die Überraschung sehr verständlich, als unsere Helden verblüfft die noch rauchenden Ruinen von Skara Brae sehen. Die letzten Überlebenden haben vor der Stadt ein Flüchtlingslager errichtet. Natürlich statten wir diesem Domizil einen Besuch ab und erfahren dort vom obligatorischen Barden in groben Züge welche schreckliche Dinge geschehen sind. Wie es sich für eine echte Heldentruppe gehört sitzen wir nicht lange faul herum, sondern machen uns gleich auf den Schuldigen Mores zu lehren. Zunächst kämpfen wir uns durch die Ruinen und versuchen erste Hinweise zu bekommen. Dabei entdecken wir, daß das Review Board noch intakt ist. Auch haben sich zahlreiche Monster in der Stadt niedergelassen. Nach ersten Säuberungsaktionen in der Stadt selbst und in den Dungeons unter der Stadt führt uns unsere Reise durch zahllose Dimensionen und Welten. Bis zum finalen Endkampf ist es noch sehr weit.
Im Vergleich zu Teil 2 hat THE BARD'S TALE 3 - THE THIEF OF FATE einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Die Entwickler von Interplay haben sich wirklich viel Mühe mit neuen Spielelementen und Verbesserungen gegeben. Auch hat sich das Volumen noch einmal deutlich gesteigert und so kämpfen wir in 84 Dungeons gegen über 500 verschiedene Monster und können uns mit über hundert Zaubersprüchen und Gesängen zur Wehr setzen. Unsere Party besteht wieder einmal aus bis zu sieben Charaktere, wovon wir sechs selber zusammen basteln dürfen. Den siebten Recken können wir unterwegs anheuern. Natürlich können wir auch unsere alten Helden aus Teil 2 importieren. Bei der Charaktergenerierung hat sich einiges getan. Die Rassen sind allerdings die Gleichen geblieben. Wir also die Auswahl vom Menschen bis zum Halb Orc. Neu dagegen sind weibliche Charaktere. Neben den bekannten Klassen, wie Krieger, Ritter, Dieb, Barde, Priester und Magier, sind noch zwei weitere Zauberklasse dazu gekommen, so daß wir jetzt dreizehn verschiedene Klassen zur Auswahl haben. Die neuen Klassen sind der Geomancer und der Chronomancer. Um einen Charakter zu einem Geomancer zu machen, muß dieser vorher ordentlich Erfahrung als Kämpfer oder Barde gesammelt haben. Die sechzehn Zaubersprüche, die dieser Klasse zur Verfügung stehen, sind dementsprechend kampfbetont. Es sind aber auch wichtige Sprüche darunter, die uns über gefährliche Zonen in den Dungeons informieren. Eine recht nützliche Klasse also. Noch wichtiger ist allerdings der Chronomancer. Diese Kerle brauchen wir auf jeden Fall, denn ohne sie gibt es keinen anderen Weg in andere Dimensionen. Um Chronomancer werden zu können, muß ein Charakter mindestens alle Spells von drei Magier Klassen gelernt haben. Ähnliche Wichtigkeit erhält der Dieb. Ohne ihn sollte man in THE BARD'S TALE 3 - THE THIEF OF FATE (der Titel betont es ja) nicht losziehen. Diebe können sich jetzt während der Kampfhandlungen verstecken und aus dem Hinterhalt angreifen. Außerdem sind Diebe die einzigen Personen im Spiel, die Fallen entschärfen und Schatztruhen knacken können. Zudem sind sie in der Lage unbekannte Gegenstände zu identifizieren. Spielerisch ist also wieder einiges an Neuerungen dazu gekommen. Ansonsten ist alles andere beim Alten geblieben. Wir bewegen unsere Helden wieder durch eine dreidimensionale Welt, die in einem kleinen Fenster am linken oberen Rand dargestellt wird. Rechts befindet sich ein Textfenster in der alle interessanten Informationen angezeigt werden. Bei Bedarf kann man hier auch die Auto Map angezeigt werden, ebenfalls eine praktische Neuerung. Darunter werden in einer kleinen Leiste alle dauerhaften Zaubersprüche angezeigt. Wiederum darunter befinden sich die Charakterwerte, so daß man immer alles im Blick hat. Zum Schluss sei noch erwähnt, daß auch zu den bestehenden Zauberlieder der Barden einige neue Melodien hinzugekommen sind. Bleiben nur noch die Schwachpunkte zum Erwähnen übrig. Neben Dungeons erforschen, Monster plätten, Erfahrungspunkte sammeln, Rätsel lösen, Fallen entschärfen und Items sammeln, gibt es in THE BARD'S TALE 3 - THE THIEF OF FATE nicht viel zu tun. Es ist und bleibt halt eine recht simple Hack'n Slay Orgie. Größere Interaktionen mit anderen Charaktere werden wie in zum Beispiel ULTIMA 5 - WARRIORS OF DESTINY nicht geboten. Aber das hat mir schon damals nichts ausgemacht. Zumal die Präsentation des Spiels über diesen Mangel gut hinweg täuscht.
Kommen wir zu den technischen Verbesserungen in THE BARD'S TALE 3 - THE THIEF OF FATE. Richtig viel Mühe haben sich die Jungs von Interplay mit den Grafiken der Monster gegeben. Die kleinen Animationen sind jetzt schon etwas vielfältiger geworden und die Grafik insgesamt etwas bunter geraten. Das Scrolling während des Herumlaufens ist auf dem Apple 2 und dem C64 sehr flüssig geraten, was in Anbetracht so mancher schlechterer Konkurrenztitel durchaus eine gewisse Leistung ist. Musikalisch werden wir mit zum Teil hervorragenden Melodien im Midi Format unterhalten. Auf den persönlichen Rechenknechten, die Version erschien erst fast ein Jahr später werden sogar die ersten Adlib Karten unterstützt. Außerdem kommen wir hier auch in den Genuß der VGA Grafikkarten. Die beiden 16 Bit Portierungen für Atari ST und Commodore Amiga sind einfach nur noch zu schön. Da wurde einmal die Power der beiden Maschinen richtig ausgenutzt. Gesteuert wird im übrigen auf altbekannte Weise mit Tastatur, Maus und Joystick, je nachdem wie wir es bevorzugen. An THE BARD'S TALE 3 - THE THIEF OF FATE gibt es in technischer Hinsicht einfach nichts zu mäkeln. Spielerisch werden wir geradezu von der Größe des Programms erschlagen. Jeder Elite Rollenspiel Zockker darf nicht auf diese Spiel verzichten. Es gilt also wieder : Kaufen! Kaufen! Kaufen! Oder Old School : Not again! you moan as you face 1 Putrid Zombie (10'). Will your gallant band choose to : (F)ight bravely or (R)un away? Fight!!!!