Peter Pan
Genre: | Adventure |
Herstellungsjahr: | 1989 |
Hersteller: | Coktel Vision |
Seit langem gibt es die Geschichte um den kleinen, grüngekleideten Jungen, der fliegen kann und nicht erwachsen werden möchte. Weltweite Bekanntheit erlangte der fliegende Junge aber erst, nachdem Walt Disney die Geschichte mit einem Zeichentrickfilm in sein Universum eingegliedert hatte.
Nachdem die Geschichte selbst eher für Kinder gedacht ist, obwohl der Originaltext auch als Lektüre für Erwachsene geeignet ist, hat der französische Hersteller Coktel Vision (über den ich erst geschimpft habe) ein wunderbares Computerspiel für Kinder programmiert. Damit keine Mißverständnisse aufkommen betone ich noch einmal, daß PETER PAN ganz klar für Kinder im Alter zwischen 5 und 10 geeignet ist. Alle anderen werden sich etwas unterfordert fühlen.
Ganz gezielt haben die Entwickler versucht, auch unseren Kleinsten die Möglichkeit einzuräumen, so weit wie möglich mit dem Computer zu kommunizieren. Den klassischen Motiven folgend müssen die kleinen Gamer Peter Pan bei seinen Abenteuern im Nimmerland unter die Arme greifen. Hier gilt es einerseits, wilde Abenteuer zu bestehen, andererseits Peter Pan bei bestimmten Aufgaben zu helfen.
Im Nimmerland, Peter Pans Heimat, ist nicht alles eitel Sonnenschein, wie man schon bald feststellen muß. Der böse Pirat Crochet (Hook ist der Name, den nur Disney verwendet) hat es auf Peter abgesehen. Aber auch die eifersüchtigen Meerjungfrauen bereiten Peter Pan Probleme.
Da eigentliche Spiel besteht aus Such- und Spielphasen, die entfernt an PAC MAN erinnern. Während der Suchphasen bekommen die Kinder vom Computer Bilder gezeigt, in denen bestimmte Komponenten gefunden werden müssen. Leider fehlt der MS-DOS Variante die edle Sprachausgabe, die es auf dem Atari ST und Amiga zu hören gibt. Auf PCs beschränkt sich dies auf spärliche MIDI Jingles die den Kindern jedesmal, wenn sie an der falschen Stelle gesucht (geklickt) haben, dies verkünden.
Wie es bereits auf der Verpackung groß prangt, ist PETER PAN ein Spiel für Vier- bis Achtjährige und dieser Satz ist in genau dieser Form zutreffend. PETER PAN hat viel von einem interaktiven Bilderbuch an sich, das die Kleinen nicht nur in die Geschichte um Peter Pan einführt, sondern außerdem mit in die Bildschirmhandlung einbezieht. Im Klartext bedeutet das für die Kinder, daß sie erst einmal eine Aufgabe erfüllen müssen, zum Beispiel die Höhle der "Verlorenen Jungs" finden, bevor die Geschichte ihren Fortgang nimmt. Alles an PETER PAN ist so gestaltet, daß unsere Kleinen den Computer akzeptieren lernen und mit ihm spielen wie mit einem Bilderbuch. Wer Peter Pan unter diesen Gesichtspunkten seinen Kindern in die Hand gibt, kann eigentlich nichts verkehrt machen.
Die technische Ausführung für PCs reicht zwar nicht an die Versionen für die 16-Bit Heimcomputer heran, aber man erblickt erstaunlich gut gezeichnete EGA Grafiken. Auch beim Sound müssen Abstriche gemacht werden. Das Wichtigste aber, die Steuerung, ist auf dem PC nicht zu übertreffen. Alles geht einem kinderleicht von der Hand. Auch das Fehlen irgendwelcher Game Over Bildschirme sorgt dafür, daß bei keinem Kind Frust aufkommt. Einziges Manko ist die relative kurze Spieldauer, daran hätte Coktel Vision noch feilen müssen. Wie bereits gesagt, für ausgewachsene Spieler ist PETER PAN denkbar ungeeignet, aber für Kinder ist es ein ausgezeichnetes Bildschirmabenteuer.